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Nachbericht "How to deal with crisis"

Unter dem Motto "How to deal with crisis?" lud Strategie Austria zur Frühstücksveranstaltung und diskutierte das Thema Krise aus verschiedenen Perspektiven.
Nachbericht "How to deal with crisis"
Strategie Austria
Published on
18.11.2024
3
min read

Unter dem Motto "How to deal with crisis?" lud Strategie Austria zur Frühstücksveranstaltung an einem ganz besonderen Ort: Im Hochsicherheitsareal Austrian Power Grid Control, der "24/7 Schaltzentrale" der österreichischen Stromversorgung, diskutierte ein hochkarätiges Podium und ein begeistertes Auditorium das Thema Krise aus verschiedenen Perspektiven.

Der Zustand zum Thema "Krise" hat sich in der österreichischen Kommunikationsbranche in den letzten Jahren verändert und zugespitzt. Früher wurden darunter vor allem punktuelle Ereignisse verstanden, von denen meist ein einzelnes Unternehmen oder manchmal auch eine ganze Branche betroffen war. Mittlerweile ist die Krise ein permanenter Zustand, der auf uns alle einwirkt. Was sind die Strategien derer, die als gesellschaftliche und / oder wirtschaftliche Multiplikatoren ein hohes Maß an Verantwortung für die Stimmungslage in der Bevölkerung tragen?

Martin Weinand von Strategie Austria eröffnet die Veranstaltung mit einem Überblick der Krisen im Österreich der letzten 20 Jahre – Bankenkrise, Eurokrise, Ibizakrise, Covid und Inflation, um nur einige zu nennen, und übergibt an den Gastgeber.

Christoph Schuh, Kommunikationschef der Austrian Power Grid

"Die Gesetzmäßigkeiten der Krisenkommunikation ziehen in den Alltag ein – und das ist gut so!"

Schuh führt aus, dass wir es immer mehr mit komplexen Krisen und Zusammenhängen zu tun bekommen. Bei der Stromversorgung ist die Vorbereitung in Szenarien, Speed bei der Reaktion und ein eingespieltes Team, das einander vertraut, von entscheidender Bedeutung. Sogenannte Stresstests zeigen die Resilienz im Ernstfall auf.

Bei einem tatsächlichen großräumigen Blackout könnte die Versorgung so innerhalb von 24 bis 36 Stunden wieder gewährleistet werden. Wesentlich ist es, gesamtsystemisch zu denken, alle Themen parallel anzugehen, das Problem zu benennen, Lösungen aufzuzeigen und gemeinsam ein Ziel zu verfolgen.

Martina Salomon, Herausgeberin des KURIER

"Die klassischen Medien sind in der Krise – auch deshalb, weil das Publikum nichts mehr von Krise hören will."

Wenn der Weltuntergang kommt, dann geh nach Wien. Dort passiert alles zehn Jahre später. Dass dieser berühmte Spruch keine Gültigkeit mehr hat, erläutert Salomon ausführlich – die Krise ist längst in der österreichischen Medienlandschaft angekommen, die „Werbezurückhaltung“ sei bereits extrem. Vor zehn Jahren begann das große Zeitungssterben in den USA, nur die großen Marken wie die New York Times oder die Washington Post blieben übrig – und auch die sind mit schwindenden Abonnentenzahlen konfrontiert. Auch in Österreich kämpfen mittlerweile viele Medien ums blanke Überleben – Stichwort Wiener Zeitung.

Mag. Martin Schipany, Leitung der Abteilung Kommunikation und Medien der Stadt Wien

"Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört zu sein."

Schipany zeigt auf, mit welch unterschiedlichen potentiellen Krisensituationen eine Millionenmetropole permanent konfrontiert ist. Ob Covid, Terroralarm oder Hochwasser – die Stadt Wien ist rund um die Uhr im Schichtdienst mit Blaulicht-Organisationen und Medien in engem Kontakt. Als offizieller Kommunikationskanal der Stadt trägt die Abteilung eine besondere Verantwortung hinsichtlich der Faktenbezogenheit jeglicher Kommunikation. Über den Messenger-Dienst Signal werden täglich rund 300 Meldungen erfasst, verarbeitet und, wenn nötig, weitergetragen. Mittlerweile verfüge diese Kommunikationsdrehscheibe über eine ausgezeichnete Infrastruktur.

Verena Nowotny, Gesellschafterin und Prokuristin bei Gaisberg Consulting

"In der Krisenkommunikation ist Empathie die schwierigste, aber oft die wichtigste Übung."

Das Thema Krise zieht sich durch Verena Nowotnys Berufsleben: Vom  Grubenunglück in Lassing über die Tsunami-Flutkatastrophe die sie als Mitarbeiterin im Kabinett von BK Schüssel vor Ort managte – 89 Österreicher waren verstorben, etliche vermisst – bis zur Zielpunkt Insolvenz, wo die Weihnachtsgrüße 2015 an die soeben gekündigten Mitarbeiter:innen bereits unterwegs waren: der Einblick in die Erfahrungen einer der profiliertesten Krisen-Kommunikatorinnen ist spannend und lebensnah.

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